\chapter{Rechner} \columnratio{0.55} \begin{paracol}{2} \textsf{\textbf{Rechner}} \newline Hilfsmittel zum Durchführen von \enquote{Rechnungen}. \begin{itemize}[noitemsep] \item schneller \item fehlerfreier \item besseres Speichervermögen \end{itemize} \switchcolumn \textsf{\textbf{Rechenmaschine}} \begin{itemize}[noitemsep] \item Abakus (mechanisch, digital) \item Rechenschieber (mechanisch, analog) \end{itemize} \end{paracol} \textsf{\textbf{Arbeitsweise}} Man unterscheidet zwischen mechanisch vs elektrisch und digital vs analog. Moderne \enquote{Rechner} (PC \& Co.) arbeiten elektrisch und digital. Dem gegenüber stehen elektrische Analogrechner (elektrisch und analog; um die 1920er). \section{Geschichte} \subsection{Elektrischer Digitalrechner} \begin{description} \item[ZUSE] Z1, Z2 (ab \circa{1940}) Relais als zentrale Bauteile (elektromagnetischer Schalter mit Elektromagnet) \begin{itemize}[noitemsep] \item[$\oplus$] Automatismus möglich \item[$\ominus$] langsame Geschwindigkeit \item[$\ominus$] großer Platzverbrauch \item[$\ominus$] Geräusche beim Schalten \item[$\ominus$] hoher Energieverbrauch beim Schalten \item[$\ominus$] großer Verschleiß \end{itemize} \item[ENIAC] (\circa{1945}) \newline Die ENIAC besitzt als zentrales Bauteil eine Elektronenröhr. Eine Elektronenröhre ist ein eigentlich analog arbeitender Verstärker, wird hier aber als digitaler Schalter genutzt. Die Funktionsweise wird in \autoref{fig:elektronenstrahlroehre} dargestellt, wobei die Kathode negativ und die Anode positiv geladen sind. \begin{itemize}[noitemsep] \item[$\oplus$] sehr hohe Geschwindigkeit \item[$\ominus$] großer Platzverbrauch \item[$\ominus$] ständiges Summen bei $50Hz$ oft möglich \item[$\ominus$] hoher, ständiger Energieverbrauch \item[$\ominus$] großer Verschleiß \end{itemize} \begin{figure}[ht] \centering \includegraphics[width=11cm]{Bilder/800px-Cathode_ray_tube_de.png} \caption{Funktionsweise Kathodenstrahlröhre [Quelle: \href{https://de.wikipedia.org/wiki/Kathodenstrahlr\%C3\%B6hre}{Wikipedia}]} \label{fig:elektronenstrahlroehre} \end{figure} \item[Moderne Rechner] Moderne transistorisierte Digitalrechner (\zB Uniac) ab Ende der 1950er). \begin{itemize}[noitemsep] \item Transistor als zentrales Bauteil. Ein Transistor ist ein analog arbeitender Verstärker, wird hier aber als digital arbeitender Schalter genutzt. \item[$\oplus$] sehr hohe Geschwindigkeit \item[$\oplus$] sehr geringer Platzverbrauch \item[$\oplus$] keine Geräuschentwicklung (außer Lüfter) \item[$\oplus$] sehr niedriger Energieverbrauch \item[$\oplus$] geringer Verschleiß \end{itemize} \end{description} \section{Fundamentalarchitektur} \subsection{von-Neumann-Architektur} In \autoref{fig:neumann_architektur} wird die von-Neumann-Architektur vereinfacht dargestellt. \begin{description} \item[Zentraleinheit (\acs{CPU})] Die CPU besteht aus: \begin{description} \item[Rechenwerk] Rechnen mit Zahlen und logischen Werten \item[Steuerwerk] Zuständig für das Steuern und Koordinieren aller anderen Komponenten $\Rightarrow$ Interpretation und Ausführung des (Maschinensprachen-)Programms \end{description} \item[Speicherwerk] (Hauptspeicher, Primärspeicher) \newline Speichern von Informationen (sowohl Programmcode als auch Nutzdaten gleichermaßen) \item[Bus] verbindet alle Komponenten und ermöglicht den Informationsaustausch/Datenfluss zwischen ihnen. \item[Eingabewerk] \enquote{Schnittstelle} für Eingabegeräte (\zB USB-Controller, S-ATA-Controller) nicht jedoch das Peripheriegerät selbst (also nicht die Tastatur) \item[Ausgaberwerk] \enquote{Schnittstelle} für Ausgabegeräte (\zB Grafikkarte) \end{description} \begin{figure}[ht] \centering \includegraphics[width=8cm]{Bilder/Von-Neumann_Architektur.png} \caption{Vereinfachte Darstellung der von-Neumann-Architektur} \label{fig:neumann_architektur} \end{figure} \subsection{Harvard-Architektur} Die Harvard-Architektur ist ähnlich der von-Neumann-Architektur, besitzt aber anstatt eines gemeinsamen, zwei getrennte Speicherwerke für Nutzdaten und für Programmcode. Zusätzlich kann noch ein optionales zweites Eingabewerk existieren, welches nur für den Programmcode vorhanden ist. Das Speicher- und Eingabewerk für den Programmcode wird über einen zweiten Bus angebunden. \newline Dadurch ist eine klare physikalische Trennung von Programmcode und Nutzdaten möglich. \begin{figure}[ht] \centering \includegraphics[width=8cm]{Bilder/Harvard-architektur.png} \caption{Vereinfachte Darstellung der Harvard-Architektur} \label{fig:harvard_architektur} \end{figure}